Bisher rund 40 000 Tote Der Konflikt der türkischen Regierung mit der PKK

Istanbul (dpa) - Der gewaltsame Konflikt der türkischen Regierung mit der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK dauert schon mehr als 30 Jahre. Dabei kamen bisher rund 40 000 Menschen ums Leben.

Etwa 24 Millionen Kurden leben über die Länder Türkei, Irak, Iran und Syrien verteilt. In der Türkei machen die Kurden etwa 18 Prozent der Gesamtbevölkerung aus.

Von 1984 an kämpfte die PKK mit Waffengewalt und Anschlägen für einen Kurdenstaat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. Inzwischen ist die PKK von der Maximalforderung eines unabhängigen Staates abgerückt.

PKK-Führer Abdullah Öcalan sitzt seit 1999 auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali in Haft. Die Türkei, die Europäische Union und die USA stufen die PKK als Terrororganisation ein. Der syrische Ableger der PKK - die PYD - steht allerdings weder in der EU noch in den USA auf der Terrorliste, was die Türkei kritisiert. Die USA unterstützen die PYD im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Der mehr als zwei Jahre andauernde Waffenstillstand zwischen der PKK und der islamisch-konservativen AKP-Regierung scheiterte im Juli vergangenen Jahres. Seitdem eskaliert der Konflikt erneut. Die türkische Armee geht in einer Militäroffensive gegen die PKK in der Südosttürkei vor und liefert sich Gefechte mit deren Kämpfern. Die Behörden rufen immer wieder Ausgangssperren in Südostprovinzen aus, worunter vor allem die Zivilbevölkerung leidet. Die PKK wiederum verübt Anschläge vor allem auf Sicherheitskräfte.

Die AKP-Regierung hatte den Kurden schrittweise mehr Rechte zugestanden. Allerdings wird beispielsweise weiterhin kein Unterricht auf Kurdisch in staatlichen Schulen angeboten. Inzwischen gehen die Behörden gegen die zweitgrößte Oppositionspartei im Parlament, HDP, vor. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan betrachtet die pro-kurdische Partei als verlängerten Arm der PKK.