Die deutsche Mannschaft in der Einzelkritik
Rio de Janeiro (dpa) - Die deutsche Mannschaft des WM-Viertelfinales gegen Frankreich in der Einzelkritik:
Neuer: Diesmal war er nicht als Libero, sondern als Torwart gefragt. Super-Reflex bei Valbuenas Schuss (34.) und in der Nachspielzeit gegen Benzema (90.+4). 94 Minuten gelebte Souveränität.
Lahm: In der Abwehr doch wertvoller. Der Kapitän klärte in der Not (11.). Dosierte seine Vorstöße, den Flanken fehlte die Präzision.
Boateng: Als schneller Mann im Abwehrzentrum sehr wertvoll. Musste auf Benzema höllisch aufpassen. Abgeklärt im Zweikampf und Aufbau.
Hummels: Bärenstark. Störte Benzema in entscheidenden Szenen (11./34./76.). Der Dortmunder Innenverteidiger krönte seine Leistung mit seinem schon zweiten WM-Tor per Kopf (12.).
Höwedes: Sein Gegenspieler Valbuena sorgte für viel Betrieb. Robust wehrte sich der Schalker. Beschränkte sich auf die Defensivaufgaben.
Khedira: Seine Defizite wird er in dem Turnier nicht mehr aufholen. Ohne Tempo, unterlegen in Laufduellen, vermied jeden Zweikampf.
Schweinsteiger: Rückte für Lahm vor die Abwehr. Dosierte seine Kräfte als Abräumer mit gutem Auge. Klärte mehrfach auch im Strafraum.
Kroos: Holte geschickt den Freistoß raus, den er dann zum 1:0 auf den Kopf von Hummels zirkelte. Ein Aktivposten trotz einiger Fehlpässe.
Müller: Auf seiner Stammposition rechts rannte und rackerte der Münchner. Frecher Schuss aus spitzem Winkel (70.). Enorm wichtig.
Klose: Lauerte beim ersten Startelfeinsatz auf seine Chance. Fiel im Strafraum, als Debuchy am Trikot zog (25.). Ohne echte Torchance.
Özil: Das Tor gegen Algerien beflügelte ihn nicht. Auch über links nur Mitläufer. Guter Konterangriff mit Pass auf Schürrle, der vergab.
Schürrle: Er bleibt für Löw der Edeljoker. Kam für Klose (69.) und hätte das Spiel bei zwei großen Konterchancen entscheiden müssen.
Götze: Kam für Özil (83.). Keine große Aktion mehr, jubelte aber mit.
Kramer: Taktischer Wechsel in der Nachspielzeit. Der Gladbacher sollte das 1:0 mit über die Zeit bringen.