Jubel in der Sonne: Deutsche Fans feiern

Berlin (dpa) - Party bei sommerlichen Temperaturen: Zehntausende Menschen haben am Abend den Einzug der deutschen Nationalelf ins Halbfinale der Fußball-WM gefeiert.

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Während in Hamburg Fußballfans auf dem Heiligengeistfeld vor dem Bildschirm schwitzten, verfolgten in Berlin einzelne Anhänger den 1:0-Sieg gegen Frankreich in einer Eistonne.

In Berlins „Alter Försterei“ hatte ein Radiosender die Abkühlung im Stadion des 1. FC Union aufgestellt - in Anlehnung an das Interview, in dem Nationalspieler Per Mertesacker angekündigt hatte, sich vor dem Spiel gegen Frankreich erstmal „in die Eistonne“ zu legen.

Großen Jubel gab es in der Hauptstadt aber vor allem auf der Fanmeile am Brandenburger Tor mit mehreren zehntausend Zuschauern. Auch in Bremen gab es der Polizei zufolge ausgelassene Hupkonzerte.

Besonders dürften sich auch die Zuschauer im oberbayerischen Pähl gefreut haben - dem Heimatort von Nationalspieler Thomas Müller. Dort verfolgten an die 100 Dorfbewohner das Spiel im örtlichen Pfarr- und Gemeindezentrum. Viele Zuschauer kamen im Trikot von Müller mit der Rückennummer 13.

Auch in Brasilien feierten deutsche Fans mit ohrenbetäubendem Jubel, Sprechchören und Nationalflaggen den geglückten Einzug der DFB-Elf ins Halbfinale. Am FIFA-Fanfest an Rios Copacabana und dem deutschen Strand-Fan-Treff „TOR!“ waren neben „Super-Deutschland!“-Rufen auch schon optimistische „Finale!“-Gesänge zu hören.

Besonders feuerten am Zucherhut natürlich die Spielerfrauen ihre Männer an: Im Stadion feierte etwa Mario Götzes Freundin Ann-Kathrin Brömmel zusammen mit Montana Yorke, der Liebsten von André Schürrle, und Mats Hummels' Freundin Cathy Fischer.

Auch Prominente freuten sich über den Erfolg von Jogis Jungs. Entertainer Oliver Pocher twitterte nach dem Spiel etwa „Geil!!! Glückwunsch!! Halbfinale!!“, und Rapper Bushido zwitscherte nach Abpfiff: „Halbfinale!!!!! Frankreich fliegt nach Hause!!!!!“ Basketball-Star Dirk Nowitzki schrieb: „Glückwunsch, Jungs! 4 halbfinals in Serie... Wahnsinn“. Moderatorin Palina Rojinski fasste sich kurz: „Schalalalalaa“.

Nicht alle konnten das Spiel allerdings in Ruhe verfolgen: Der sportbegeisterte CDU-Bundesvize Volker Bouffier etwa saß währenddessen im Flieger. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) konnte es nur nebenbei sehen - bei einem Empfang der Industrie- und Handelskammer in Erfurt, bei dem er zeitgleich als Hauptredner auftrat. „Es ist ungünstig, dass wir noch alle reden müssen“, klagte er. „Wir wollen eigentlich alle Fußball gucken.“