Die Hitze kann gefährlich werden
Offenbach (dpa) - Deutschland steht vor dem bisher heißesten Wochenende des Sommers. Die Temperaturen können am Samstag im Südwesten bis auf 37 Grad klettern, wie Meteorologin Johanna Anger vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach vorhersagte.
„Dazu kommt Schwüle, das wird ein schweißtreibendes Wochenende.“ Schon bisher galt eine Hitzewarnung für die gesamte Westhälfte Deutschlands. Die hohen Temperaturen bringen vielerorts Gefahren mit sich:
WÄLDER: Extreme Trockenheit und hohe Temperaturen lassen die Waldbrandgefahr in ganz Deutschland steigen. Mancherorts gilt Grillverbot, das Wegwerfen von glühenden Zigarettenkippen ist tabu. Höchste Warnstufe gilt etwa in Brandenburg, dem Bundesland mit den meisten Waldbränden Die Feuerwehr stößt dort schon an ihre Grenzen. So mussten die Einsatzkräfte dieses Jahr laut dem brandenburgischen Infrastrukturministerium bereits rund 100 Mal ausrücken.
WASSER: Eine Erfrischung im kühlen Badesee oder Meer kann schnell bedrohlich werden. „Es gibt immer eine Gefahr“, sagte der Geschäftsführer des niedersächsischen DLRG-Landesverbandes, Michael Cuypers, am Dienstag. Auch dem geübtesten Schwimmer könne etwas passieren. Zuletzt kam es zu mehreren tödlichen Unfällen. Eine dpa-Umfrage von Montag ergab, dass bundesweit in den vergangenen Tagen mindestens 14 Menschen an Küsten, Seen und Gewässern ums Leben kamen. Die DLRG empfiehlt bewachte Badestellen. Ungeübte Schwimmer sowie ältere Menschen müssten besonders aufpassen.
LUFT: Es wird nicht nur heißer sondern auch schwüler, die Unwettergefahr steigt: Eine Gewitterfront wird Deutschland nach den Erwartungen der Meteorologen bis Donnerstag von Südwesten nach Nordosten überqueren - mit Starkregen, Hagel und Sturmböen muss gerechnet werden. Die körperliche Belastung wächst ebenfalls: „Anders als bei trockener Hitze ist es bei schwüler Hitze nicht mehr ausreichend möglich, den menschlichen Körper durch Schwitzen zu kühlen, da die Umgebungsluft kaum noch Wasser aufnehmen kann“, sagt DWD-Meteorologin Johanna Anger
STRASSEN: Die extreme Hitze droht bundesweit Straßen zu schmelzen. „Der Asphalt hochbelasteter Straßen weicht bei ungefähr 70 Grad auf“, warnte der Fachmann Peter Renken vom Braunschweiger Institut für Straßenwesen am Dienstag. Jetzt bei der extrem prallen Sonne könne dies sogar schon bei zwischen 55 bis 60 Grad passieren. Experten warnen vor der Bildung bedrohlicher Spurrillen. Noch gefährlicher sind aber sogenannte Blow-Ups: Auf Betonstraßen sprengen vor allem in Südbayern die hohen Temperaturen die Fahrbahn auf.