Die möglichen Kandidaten für Guttenbergs Nachfolge

Berlin (dpa) - Bis zum Freitag soll der Nachfolger von Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) als Verteidigungsminister voraussichtlich feststehen. Dann tagt die CSU-Spitze. Über mehrere Namen wird derzeit spekuliert, die meisten davon stammen aus der CSU.

Denkbar ist aber auch eine größere Kabinettsumbildung. Hier eine Übersicht über einige Namen, die genannt werden:

THOMAS DE MAIZIÈRE (57): Der Bundesinnenminister galt vor einigen Monaten schon als möglicher Nachfolgekandidat für Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), falls dieser aus Krankheitsgründen ausscheiden sollte. In seiner Zeit als Kanzleramtschef war de Maizière Strippenzieher im Hintergrund. Als Innenminister ist er für die innere Sicherheit zuständig.

Aber auch Afghanistan hat er schon besucht, weil dort deutsche Polizisten im Ausbildungseinsatz sind. Allerdings ist de Maizière CDU-Mann - die CSU müsste dann auf das Verteidigungsressort verzichten und könnte ein anderes beanspruchen. Und ein neuer Innenminister müsste her.

PETER RAMSAUER (57): Seit 2009 ist Ramsauer Verkehrs- und Bauminister. Der Oberbayer war von 2005 bis 2009 CSU-Landesgruppenchef. Sein Name fällt ebenfalls, wenn es um den Nachfolger von Guttenberg als Verteidigungsminister geht. Doch Ramsauer hat am Dienstag gleich abgewunken, mit Verweis auf seine Familie.

HANS-PETER FRIEDRICH (53): Auch der Chef der CSU-Landesgruppe gilt als potenzieller Wechselkandidat. Vor allem als möglicher Verkehrsminister, wenn Amtsinhaber Ramsauer doch den Posten wechseln sollte. Friedrich war von 2005 bis 2009 Unions-Fraktionsvize und Verkehrspolitiker. Zu den Spekulationen über einen Wechsel sagte er am Dienstag nur, er habe von solchen Spekulationen gehört.

CHRISTIAN SCHMIDT (53): Der CSU-Politiker ist seit 2005 Parlamentarischer Verteidigungsstaatssekretär. Er kennt sich in der Bundeswehr aus, hat viele internationale Kontakte und vertrat den Verteidigungsminister auch schon auf internationalen Gipfeltreffen. Und er ist Franke, wie Guttenberg. Falls die CSU das Ministerium weiter beanspruchen sollte, ist der Parteiproporz eines der Kriterien.

HARTMUT KOSCHYK (51): Seit 2009 ist er Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. Der CSU-Politiker war zuvor Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag. Koschyk ist zwar Major der Reserve, allerdings hat er nicht so viele Erfahrungen mit der Bundeswehr wie zum Beispiel Christian Schmidt. Auch er ist allerdings Franke.