Experte fordert enge Koordination bei Stärkung der Kurden im Irak
Berlin (dpa) - Der Sicherheitsexperte Michael Brzoska warnt vor einer zu starken Aufrüstung der Kurden im Nordirak im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Zwar sei es sinnvoll, die Kurden zu unterstützen, dies dürfe aber nicht so massiv geschehen, dass das ohnehin fragile Machtgefüge aus Schiiten, Sunniten und Kurden weiter aus der Balance gerate, sagte der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg der Nachrichtenagentur dpa.
Die Kurden strebten einen eigenen Staat an, der nicht nur den Nordirak umfasse, sondern auch Gebiete Syriens, der Türkei und des Irans, fügte Brzoska hinzu. Die Frage sei, ob die Kurden gelieferte Waffen nur gegen die IS-Terroristen einsetzen und nicht etwa auch gegen die Regierung in Bagdad. Der Experte fordert enge Absprachen der Bundesregierung mit anderen Unterstützerländern wie den USA und Frankreich. Diese seien nötig, „damit man nicht im Gesamtbild eine massive Stärkung der kurdischen Streitkräfte herbeiführt“.