Experten: „Costa“ hatte absonderlichen Kurs

Wiesbaden (dpa) - Ein „absonderlicher Kurs“ der „Costa Concordia“ hat nach Expertenansicht zum Unglück des Kreuzfahrtschiffs geführt.

Das Schiff sei viel zu nah an die Küste der Insel Giglio und damit in gefährliches Gebiet gelangt, berichtete die Kreuzfahrtgesellschaft European Cruiser Association (Eucras) in Wiesbaden mit Verweis auf Schiffsnavigationsdaten. „Dieser Kurs hätte nie gesteuert werden dürfen.“

„Wir haben die Navigationsdaten der Costa Concordia ausgewertet. Sie zeigen, dass das Schiff nicht geradeaus durch die Meeresenge an der Isola del Giglio vorbei steuert, sondern direkt auf die Insel zu“, sagte Eucras-Präsident Stefan Jäger. „Wäre das Schiff gerade durch die Meeresenge gesteuert, wäre nichts passiert“, ergänzte der Experte. „Warum dieser Kurs eingeschlagen wurde, muss der Kapitän den Behörden erklären. Warum die Reederei solche Manöver zulässt, ist zu fragen. Immerhin berichteten Anwohner, dass Costa-Schiffe öfters so nah kämen.“