Extra: Guter Winter, böser Winter
WAS AM WINTER SCHÖN IST:
- Endlich ist es kalt genug für die teuren Outdoor-Jacken mit Echtpelzkragen, die bis zu 20 Grad minus warm halten.
- Für Schüler: Die Schule fällt aus.
- Bei Eiseskälte wächst der Wunsch nach Wärme. Da hilft nur kuscheln. Mit dem Liebsten oder einer dicken Decke. Und dazu CDs auflegen: „Baby, It's Cold Outside“, „Let It Snow, Let It Snow, Let It Snow“.
- Nun wird mal der Holzofen in Betrieb genommen. Lodernde Scheite, wohlige Wärme - Romantik pur.
- Aktionismus adé: Einfach in die fallenden Flocken gucken und vor sich hinträumen.
- Manche mögen's weiß: Griesgrämige Schneemuffel ignorieren und eiskalt genießen. Alles glitzert, ist still und wie verzaubert im Winterwunderland.
- Alle reden übers Wetter.
- Spielen wie in Kindertagen: Schneemann bauen, Schneeballschlacht, Schlittern, Skifahren in der Stadt.
- Kälte macht schön: Die Wangen färben sich von selber rot.
- Die Entdeckung der Langsamkeit: Zeit zum Lesen eines Buches oder eines dicken Wochenmagazins beim Warten auf die Bahn oder das Flugzeug.
- Der Schnee ist eine gute Entschuldigung, man vermeidet den Besuch bei unliebsamen Verwandten: Leider klappt es witterungsbedingt nicht mit der Visite bei Onkel Heinz oder bei der Oma in Mönchengladbach.
WAS AM WINTER NERVT:
- Die Bahn, das Flugzeug, der Bus - nichts kommt pünktlich.
- Der Bus wird zur miefigen Dampfsauna, der Nachhauseweg fühlt sich an wie ein Tiefkühl-Lager.
- Alle reden übers Wetter.
- Der Zwiebellook: Mit zwei Paar Socken und einer Lammfellsohle wird es eng in den Stiefeln. Die Winterjacke wird - fünf Monate am Stück getragen - auch nicht schöner. Schneestiefel mit Kreppsohle passen schlecht zum Bleistiftrock.
- Die Mützenfrisur: Die Kopfbedeckung, die sich neutral zum Haupthaar verhält, ist noch nicht erfunden.
- Das Fahrrad verschwindet unter Bergen von Schnee, und damit sind auch die guten Vorsätze weg. Fahrradschlösser können einfrieren.
- Einfachverglasung ist doch keine gute Idee.
- Für Eltern: Die Schule fällt aus.
- Das Auto stirbt den Kältetod. Der Mechaniker feixt bei der Frage nach Winterreifen („Na, da sind Sie etwas spät dran.“).
- Man rutscht reichlich plump auf der Eisbahn der Nachbarskinder aus. Fette Schneebälle landen zwischen Mantelkragen und Schal und schmelzen fies im Nacken.
- Lieblingstante und -onkel können nicht zu Weihnachten kommen, Geldsegen bleibt aus. Geschenk der Patentante schafft es nicht rechtzeitig unter den Weihnachtsbaum.
- Nachts vom Kratzen des Schneeschiebers auf dem Gehweg geweckt zu werden - brrrr.