EZB senkt Hürden: Krisenbanken bekommen leichter Geld
Frankfurt/Main (dpa) - Banken aus den Euro-Krisenstaaten kommen künftig noch leichter an Geld der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank senkte die Anforderungen für Sicherheiten, welche die Institute für Zentralbankgeld hinterlegen müssen, wie die EZB am Freitag in Frankfurt mitteilte.
Damit können Geschäftsbanken eine größere Zahl von Wertpapiergruppen mit schlechteren Bonitätsnoten einreichen - allerdings nur mit deutlichen Abschlägen.
Die Notenbank akzeptiert künftig teilweise sogar Papiere mit der Note „BBB-“, der letzten Stufe vor dem Ramschstatus. Der Schritt war einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ (Freitag) zufolge im EZB-Rat umstritten, die Entscheidung sei nicht einstimmig gefallen.
Die neue Regelung kommt vor allem angeschlagenen Geldhäusern zugute, die sich wie zum Beispiel spanische Institute derzeit nur schwer Geld am Markt besorgen können. Die EZB hatte die Zügel für Banken im Laufe der Krise mehrfach gelockert. EZB-Präsident Mario Draghi stellte erst kürzlich klar: „Wir werden solventen Banken bei Bedarf weiterhin Liquidität zur Verfügung stellen.“