Fußballfans, Forscher, Politiker: Die Menschen an Bord von MH017
Berlin (dpa) - Während die Welt noch rätselt, wie es zum Flugzeugabsturz in der Ostukraine kommen konnte, bekommen die Opfer Namen und Gesicht.
Familienmitglieder, Freunde und Arbeitskollegen berichten öffentlich, wer bei der Tragödie sein Leben verloren hat. Mancher setzte wohl noch kurz vor dem Abflug eine Mitteilung in den sozialen Medien ab.
Eine Übersicht:
Viele Menschen an Bord der Maschine wollten offenbar zum Welt-Aids-Kongress, der am Sonntag im australischen Melbourne beginnt - unter anderem Joep Lange aus den Niederlanden. Nach Angaben des UN-Programms zur Aids-Bekämpfung gehört der renommierte Forscher zu den Opfern. Die Weltgesundheitsorganisation trauert um Glenn Thomas, einen ihrer Sprecher.
Die sozialdemokratische Partei in den Niederlanden teilte mit, dass Willem Witteveen, ein Abgeordneter der ersten Kammer des Parlaments, in der Maschine gesessen habe. Auch seine Frau und Tochter seien ums Leben gekommen.
Aus England meldete sich der Fußballverein Newcastle United zu Wort. Zwei seiner Fans, John Alder und Liam Sweeney, seien auf dem Weg nach Neuseeland gewesen, als sie mit dem Flugzeug abstürzten. „Ich und alle Spieler sind tief geschockt und betrübt von dieser furchtbaren Nachricht“, sagte Trainer Alan Pardew. Die beiden Männer hätten ihr Team bei Vorbereitungsspielen in Neuseeland unterstützen wollen.
In vielen sozialen Netzwerken machte zudem ein Foto des Facebook-Nutzers „Cor Pan“ die Runde. Er hatte offenbar die Unglücksmaschine vor dem Abflug fotografiert. In Anspielung auf die seit Monaten verschollene Malaysia-Airlines-Maschine mit der Flugnummer MH370 scherzte er noch, dass der Flieger so aussehe - falls er wieder verschwinde. „Cor Pan“ zählte mutmaßlich zu den Menschen, die später in dem Flugzeug ihr Leben verloren.
Mehrere Medien berichteten zudem über den doppelten Schicksalsschlag der Familie um die Australierin Kaylene Mann. Bei dem Absturz in der Ostukraine verlor sie ihre Stieftochter Marie und deren Ehemann Albert - nachdem schon ihr Bruder Rod und dessen Frau Mary Passagiere des im März verschollenen Flugs MH370 von Malaysia Airlines gewesen waren. Marie und Albert hätten noch versucht, den Flug umzubuchen - leider vergeblich, zitierte der australische TV-Sender ABC einen Freund des Paares.