G7-Gipfel - Auf dem Weg zum Klimagipfel von Paris

Elmau (dpa) - Der Gipfel in Elmau soll auch Impulse für den Weltklimagipfel Anfang Dezember geben. Unklar ist aber, ob sich die G7 auf das sogenannte Zwei-Grad-Klimaziel verständigen.

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Mit ihm soll die Erderwärmung gegenüber der vorindustriellen Zeit auf höchstens zwei Grad Celsius begrenzt werden. Kurz vor Beginn des Gipfels pochte Kanzlerin Angela Merkel auf ein klares Bekenntnis der G7-Staaten zu diesem Klimaziel.

Bei der Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 hatte die Teilnehmer „zur Kenntnis“ genommen, dass die Erdtemperatur um nicht mehr als zwei Grad steigen sollte.

Beim Weltklimagipfel im Dezember in Paris soll ein umfassendes und verbindliches Abkommen für über 190 Staaten beschlossen werden, das 2020 in Kraft tritt. Kritiker wie der deutsche Umweltökonom Lutz Wicke sind aber skeptisch.

Eine wichtige Grundlage für die UN-Klimakonferenzen bilden die Berichte des Weltklimarats IPCC. Laut dem 5. Report des Klimarats (2013 und 2014 veröffentlicht) hat der Klimawandel bereits Auswirkungen auf allen Kontinenten und in allen Ozeanen. Nahezu alle Gletscher der Welt schmelzen. Es sei sehr wahrscheinlich, dass Hitzewellen künftig häufiger auftreten und länger anhalten.

In vielen Regionen sei zudem mit häufigeren und heftigeren Extremniederschlägen zu rechnen. Der Klimawandel werde voraussichtlich mehr Menschen zu Flüchtlingen machen. Er könne indirekt auch das Risiko gewaltsamer Konflikte erhöhen, indem er Armut und Wirtschaftskrisen verstärkt.

Ohne weitere Klimaschutz-Anstrengungen wird sich die Erdtemperatur laut Report bis 2100 voraussichtlich um 3,7 bis 4,8 Grad erhöhen - verglichen mit den Jahren 1850 bis 1900. Um die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, müsse der Ausstoß an Treibhausgasen weltweit bis 2050 um 40 bis 70 Prozent geringer sein als 2010.