Guardiola knallhart: Mandzukic gestrichen

Berlin (dpa) - Für Mario Mandzukic ist beim FC Bayern kein Platz mehr - zunächst beim DFB-Pokalfinale. Trainer Pep Guardiola hat den Stürmer für das nationale Cup-Endspiel am Samstag gegen Borussia Dortmund aussortiert.

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„Wir haben hier 18 Spieler, ich hatte 20. Ich habe mit anderen geplant, das ist alles“, sagte Guardiola am Freitag in Berlin kühl. Die Spekulationen um die sportliche Zukunft von Mandzukic heizte er damit weiter an. Spielt der kroatische Fußball-Nationalspieler nie mehr unter Guardiola für den FC Bayern?

„Wir werden offen und fair über alles reden, und das Ergebnis ist offen“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstag) zur Causa Mandzukic. Mandzukic müsse sich entscheiden, ob er sich weiter dem Wettbewerb beim FC Bayern stellen wolle oder lieber wechselt. „Aber es ist sicher, dass es nur ein Ergebnis geben kann, das im Sinne des FC Bayern ist - denn wir haben es in der Hand“, betonte Rummenigge.

Der Münchner Chefcoach wollte die brisante Frage zur Zukunft von Mandzukic am Tag vor dem hochemotionalen Finale im Olympiastadion nicht beantworten. „Er konnte am Montag und Dienstag nicht trainieren“, berichtete Guardiola. Der Spanier machte aber auch deutlich, dass die jüngsten gesundheitlichen Probleme kein Grund für den überraschenden Totalverzicht auf den erfolgreichsten Stürmer der Bayern in der abgelaufenen Bundesligasaison (18 Tore) waren. „Er ist sehr stark, er könnte spielen“, betonte Guardiola. Im Pokal traf nur Thomas Müller (7 Tore) im laufenden Wettbewerb häufiger als Mandzukic (4) für den Titelverteidiger.

Die „Bild“-Zeitung berichtete am Freitag über ein mögliches Tauschgeschäft des FC Bayern mit dem FC Chelsea. Demnach soll der deutsche Rekordmeister ein „konkretes Angebot“ von rund 30 Millionen Euro für den brasilianischen Innenverteidiger David Luiz abgegeben haben. Der Premier-League-Club aus London soll gesprächsbereit sein und im Gegenzug großes Interesse an Mandzukic haben. Zugleich berichtet das Blatt, dass der FC Bayern den auslaufenden Vertrag mit Sturm-Routinier Claudio Pizarro (35) noch einmal um ein Jahr verlängern werde.

Es sei nicht der richtige Moment und der richtige Platz, um darüber zu sprechen, erklärte Guardiola: „Es ist mein erstes Pokalfinale in Berlin, darauf muss ich mich konzentrieren. Danach können wir über andere Themen sprechen.“ Mandzukic steht bei den Bayern noch bis zum 30. Juni 2016 unter Vertrag. „Es wird sicher vernünftige Gespräche geben, dann gibt es auch eine vernünftige Lösung“, sagte Bayern-Ehrenpräsident Franz Beckenbauer am Freitagabend in Berlin.

Mandzukic, der dem WM-Kader Kroatiens angehört, erhält im Sommer in dem Dortmunder Saison-Torschützenkönig Robert Lewandowski einen hochkarätigen Konkurrenten auf der Mittelstürmerposition. „Wenn Mario hier bleibt, wird es natürlich kein einfacher Wettbewerb für ihn, denn es kommt ein Spieler mit Weltklasseniveau zu uns“, sagte Rummenigge.