Hannelore Kraft und die K-Frage der SPD

Berlin (dpa) - Gewinnt Hannelore Kraft in überzeugender Manier die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen, dürfte sie von einigen Genossen auch als SPD-Kanzlerkandidatin für 2013 ins Spiel gebracht werden.

Bisher sitzt nur die Männer-Troika Peer Steinbrück, Sigmar Gabriel und Frank-Walter Steinmeier im Kandidatenkarussell. Doch Kraft ist seit geraumer Zeit der Liebling der Genossen, beim Bundesparteitag im Dezember 2011 erzielte die SPD-Vizevorsitzende mit 97,2 Prozent das mit Abstand beste Ergebnis bei den Vorstandswahlen.

Die Frage ist, ob Kraft überhaupt will. Bislang gab die 50-Jährige auf die K-Frage stets die gleiche Antwort: „Ich führe eine Minderheitsregierung in Nordrhein-Westfalen. Meine Aufgabe ist, dort die nächsten Wahlen zu gewinnen.“ Ausgeschlossen hat sie eine Kandidatur allerdings nicht. Nun hat sie die Aufgabe, Wahlen zu gewinnen. Gelingt ihr dies im Mai, hätte sie den drei männlichen Kandidaten etwas voraus, sie haben bisher nur verloren. Politische Weggefährten der bodenständigen Ministerpräsidentin zweifeln aber, ob Kraft bereit wäre, den letzten Rest an Privatleben für eine Kanzlerkandidatur zu opfern. Pflichtgefühl könnte sie aber dazu treiben, meinen Vertraute.