Hilfsorganisationen: Assad setzt Streubomben ein
Genf (dpa) - Die syrische Armee setzt nach Angaben von Hilfsorganisationen die weithin geächteten Streubomben selbst in dicht bevölkerten Gebieten ein.
Mindestens viermal seit Mitte 2012 habe das Assad-Regime diese Waffenart verwendet, erklärte die Koalition gegen Streumunition in einem in Genf veröffentlichten Bericht.
Syrien habe 2012 und 2013 als einziges Land der Welt Streumunition eingesetzt. Mindestens 165 Menschen seien dadurch getötet worden. Beim bislang letzten registrierten Angriff seien solche Bomben am 1. März über einem Wohngebiet abgeworfen worden, als Kinder auf der Straße spielten. Mindestens 19 Menschen seien dadurch getötet und 60 verletzt worden, erklärte die Koalition. Ihr gehören rund 350 Nichtregierungsorganisationen aus mehr als 90 Staaten an.
Streubomben setzen viele kleine Bomben über großen Flächen frei. Ähnlich wie Landminen explodieren sie bei Berührung. Die Opfer werden meist schwer verstümmelt. Bislang haben sich 112 Staaten - unter ihnen Deutschland - einer Konvention angeschlossen, die Anwendung, Herstellung, Lagerung und den Verkauf solcher Waffen verbietet. Syrien hat die Konvention nicht unterzeichnet. Sie wird auch von den USA, Russland, China, Israel und einigen weiteren Staaten abgelehnt.