Hintergrund: Bislang kaum Anschläge in Skandinavien
Berlin (dpa) - Terroranschläge hat es in Skandinavien bislang kaum gegeben. Kein einziger ist mit dem aktuellen in Oslo vergleichbar. Aus Norwegen ist überhaupt kein großer Anschlag bekannt. Für internationales Aufsehen sorgten:
11. Dezember 2010: In Stockholm sprengt sich ein Selbstmordattentäter mitten in der Fußgängerzone in die Luft. Der Mann ist sofort tot. Dass er nur sich selbst tötet, ist vor allem dem Glück zu verdanken, dass der größte Teil des Sprengstoffs nicht detoniert. Kurz zuvor war etwa 200 Meter entfernt in einer belebten Einkaufsstraße sein Auto explodiert. Dabei wurden zwei Passanten leicht verletzt. Es ist der erste islamistische Anschlag in Schweden. Der Mann soll Ausbildungslager für Terroristen in Pakistan besucht haben.
10. September 2003: Die schwedische Außenministerin Anna Lindh wird in einem Stockholmer Kaufhaus von einem unbekannten Attentäter mit einem Messer schwer verletzt. Die 46-jährige Sozialdemokratin erleidet Verletzungen an Arm, Brust und Bauch. Einen Tag später stirbt sie. Der Täter wird wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Das oberste schwedische Gericht erklärt 2004, die psychischen Probleme des Mannes reichten nicht aus, um seine Unterbringung in der Psychiatrie zu rechtfertigen.
28. Februar 1986: Schwedens Ministerpräsident Olof Palme wird auf offener Straße in Stockholm erschossen. Er war mit seiner Ehefrau zu Fuß und ohne Leibwächter durch die Stockholmer Innenstadt gegangen. Der Fall ist bis heute nicht abgeschlossen.