Hintergrund: CDU/SPD-Bündnis nur in drei Ländern

Berlin (dpa) - Derzeit werden nur noch drei Bundesländer von Union und SPD gemeinsam regiert: Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt. Von großen Koalitionen im klassischen Sinn kann zum Teil nicht mehr die Rede sein, weil es sich nicht um Bündnisse der beiden größten Parteien handelt.

Zuletzt kam nach der Landtagswahl vom November 2009 in Thüringen eine CDU/SPD-Koalition unter Führung von Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) zustande. Bereits seit November 2006 regiert in Mecklenburg-Vorpommern eine Koalition von SPD und CDU, seit Oktober 2008 heißt der Regierungschef hier Erwin Sellering (SPD). Die schwarz-rote Regierung von Wolfgang Böhmer (CDU) in Sachsen-Anhalt wurde im April 2006 besiegelt.

Eine echte große Koalition auf Bundesebene - die zweite seit der kurzen Phase 1966 bis 1969 - gab es von Ende 2005 bis Herbst 2009. Gut neun Wochen nach der vorgezogenen Bundestagswahl und langem Tauziehen zwischen Union und SPD wurde CDU-Chefin Angela Merkel am 22. November 2005 zur ersten Kanzlerin der Bundesrepublik gewählt. Sie löste Gerhard Schröder (SPD) ab, der sieben Jahre lang mit einem rot-grünen Bündnis regiert hatte. Merkel führt inzwischen seit rund eineinhalb Jahren eine schwarz-gelbe Koalition von CDU, CSU und FDP.

Vor allem in den ersten 20 Jahren nach Gründung der Bundesrepublik waren Koalitionen von Unionsparteien und Sozialdemokraten nichts Ungewöhnliches. Nur von den Parteien CDU bzw. CSU und SPD getragene Regierungen gab es im Bund und in allen westlichen Bundesländern außer Nordrhein-Westfalen und Hamburg.