Hintergrund: Die Atomanlage Fukushima
Berlin (dpa) - Störfälle prägen die Geschichte der Atomanlage in Fukushima, 200 Kilometer nordöstlich von Tokio: Nach einem Erdbeben im Juni 2008 war zuletzt radioaktives Wasser aus einem Becken geschwappt, in dem verbrauchte Brennstäbe lagerten.
2006 trat radioaktiver Dampf aus einem Rohr, 2002 wurden Risse in Wasserrohren entdeckt. Im Jahr 2000 musste ein Reaktor wegen eines Lochs in einem Brennstab abgeschaltet werden. 1997 und 1994 gab es ähnliche Vorfälle, bei denen etwas Radioaktivität freigesetzt wurde.
Im September 2002 musste der Betreiber Tokyo Electric Power Co. (Tepco) in einem Vertuschungsskandal einräumen, Berichte über Schäden jahrelang gefälscht zu haben. Mehrere Manager traten zurück.
Der erste Reaktor des Atomkraftwerks Fukushima 1 (Daiichi) ging im März 1971 in Betrieb. Es besteht aus sechs Siedewasserreaktoren und ist damit eines der größten der Welt. Das Werk Fukushima 2 (Daini) mit vier Siedewasserreaktoren nahm den Betrieb im April 1982 auf. Beide sind etwa zwölf Kilometer voneinander entfernt und liegen am Meer.