Hintergrund: Die FIFA-Ethikkommission

Zürich (dpa) - Die Ethikkommission des Fußball-Weltverbands FIFA hat sich über lange Zeit Kritik erwehren müssen. Ihr wurde vorgeworfen, besonders intensiv gegen Gegner von FIFA-Präsident Joseph Blatter vorzugehen.

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Spätestens mit den vorläufigen Sperren gegen Blatter und UEFA-Präsident Michel Platini Anfang Oktober verschaffte sich das Gremium allerdings vorerst Respekt.

Die FIFA hatte bereits 2004 eine erste Version eines Ethikreglements auf den Weg gebracht. Nach den Skandalen um die WM-Vergabe an Russland und Katar im Jahr 2010 wurde das Gremium reformiert und in zwei Kammern unterteilt. Im Juli 2012 wurden der Amerikaner Michael Garcia als Vorsitzender der untersuchenden Kammer und der deutsche Richter Hans-Joachim Eckert als Chef der rechtsprechenden Kammer offiziell inthronisiert.

Garcia trat Ende 2014 von seinem Amt zurück, da er seine Untersuchungsergebnisse zu den WM-Vergaben im Eckert-Urteil nicht ausreichend berücksichtigt fand. Seitdem leitet der Schweizer Cornel Borbely die Kammer.

Ernannt werden die Vorsitzenden der Kammern weiterhin vom FIFA-Kongress. Neben den Vorsitzenden und je einem Stellvertreter haben die Kammern derzeit fünf (Untersuchungskammer) und sechs (Rechtsprechende Kammer) Mitglieder. Die Vorsitzenden agieren nicht in Fällen mit Beschuldigten der gleichen Nationalität.