Hintergrund: Die Grenze zwischen Nord- und Südkorea
Berlin (dpa) - Auf der koreanischen Halbinsel teilt seit 1953 eine massiv gesicherte Waffenstillstandslinie den kommunistischen Norden vom westlich orientierten Süden. Dort stehen sich mehrere hunderttausend verfeindete Soldaten gegenüber.
Nach dem Koreakrieg (1950 bis 1953) wurde eine rund 240 Kilometer lange und vier Kilometer breite „Entmilitarisierte Zone“ geschaffen. Im Grenzdorf Panmunjom, wo 1953 ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet wurde, gibt es eine „Gemeinsame Sicherheitszone“ („Joint Security Area“). Mitten auf der Grenze stehen Holzbaracken, die von beiden Seiten betreten werden können. Hier können die verfeindeten Seiten quasi auf neutralem Boden Gespräche führen.
An der Westküste beider Staaten im Gelben Meer schließt sich am
38. Breitengrad eine rund 200 Kilometer lange Seegrenze an. Ein
Kommandant der UN-Truppen legte 1953 diese „Northern Limit Line“
einseitig fest. Nordkorea hat die Grenzzone nie anerkannt. Das Regime in Pjöngjang kritisiert, dass dadurch einige Inseln vor seiner Küste an Südkorea fallen und legte 1999 eine weiter südlich verlaufende Seegrenze fest.
Die Machthaber Nordkoreas nutzten das umstrittene Seegebiet
wiederholt für Machtdemonstrationen. Mehrfach gab es auch
Seegefechte zwischen den Streitkräften beider Staaten.
Südkorea verfügt derzeit über eine Truppenstärke von 655 000 Soldaten. Die Truppenstärke in Nordkorea wird auf 1,2 Millionen geschätzt. Die USA haben derzeit in Südkorea 28 500 Soldaten zur Abschreckung stationiert. Die südkoreanischen Streitkräfte führen mit US-Einheiten regelmäßig gemeinsame Truppenübungen durch.