Stichwort: Die bitterarme Atommacht Nordkorea

Berlin (dpa) - Mit rund 1,2 Millionen Soldaten unterhält das mehrfach von Hungersnöten geplagte Nordkorea eine der größten Armeen Asiens. An der Spitze der von einem Geflecht aus Arbeiterpartei und Militär beherrschten Diktatur steht Kim Jong Un.

Er hatte seinen im Dezember 2011 gestorbenen Vater Kim Jong Il abgelöst. Unter der ührung von Kim Jong Uns Großvater Kim Il Sung war die „Demokratische Volksrepublik Korea“ 1948 gegründet worden.

Die abgeschottete Diktatur hat 24,6 Millionen Einwohner und ist
mit knapp 123 000 Quadratkilometern etwas größer als die frühere DDR.
Die Verletzung der Menschenrechte ist an der Tagesordnung. Die Zahl der politischen Gefangenen wird auf 200 000 geschätzt. Mit nur 69,2 Jahren ist die durchschnittliche Lebenserwartung der Nordkoreaner rund zehn Jahre geringer als die im reichen kapitalistischen Süden des geteilten Landes.

Misswirtschaft ruinierte den an Bodenschätzen reichen Norden. Die
Industrieproduktion ging seit 1990 um mehr als zwei Drittel zurück.
Unwetter und Zwangswirtschaft führten 1997 zu einer Hungerkatastrophe
mit einem Massensterben. Nach UN-Schätzung sind weiterhin Millionen
Nordkoreaner von Hunger bedroht. Trotzdem haben Ausgaben für das
Militär Vorrang. Internationale Besorgnis löst Nordkoreas
Atomprogramm aus, das zusammen mit dem Raketenprogramm des Landes als
Bedrohung in der Region gilt.