Hintergrund: „Gorch Fock“

Glücksburg/Ushuaia (dpa) - Das legendäre Segelschulschiff „Gorch Fock“ ist das älteste Schiff der deutschen Marine, es gilt als Botschafterin Deutschlands auf den Weltmeeren. Gebaut wurde es auf der Hamburger Werft Blohm & Voss, im August 1958 lief es vom Stapel.

Benannt ist das Schiff nach dem Schriftsteller Gorch Fock, der im Ersten Weltkrieg in einer Seeschlacht starb. Der Dreimaster hat eine 85-köpfige Stammbesatzung, dazu kommen bis zu 138 junge Lehrgangsteilnehmer. In mehr als 50 Jahren wurden rund 14 500 Kadetten auf der „Gorch Fock“ ausgebildet - viele berichteten anschließend von einer extrem harten Ausbildung. 1989 kamen mit fünf Sanitätsoffiziersanwärterinnen erstmals Frauen an Bord.

Laut Marine sollen die Lehrgangsteilnehmer an Bord das „grundlegende seemännische Handwerk“ erlernen. „Sie erfahren in der Praxis die Bedeutung von Teamwork und Kameradschaft.“ Allerdings werde den Lehrgangsteilnehmern und der Crew „sowohl beim Aufentern in bis zu 45 Meter Höhe als auch beim Segelsetzen viel abverlangt“, heißt es auf der Marine-Homepage. Während der Lehrgänge kam es mehrfach zu Todesfällen.

Die „Gorch Fock“ ist 89 Meter lang und 12 Meter breit, der Tiefgang beträgt 5,25 Meter. Fock- und Großmast sind 45,30 Meter hoch, der Besanmast etwa 40 Meter. Eine Diesel-Antriebsanlage erlaubt eine Geschwindigkeit mit dem Motor von 12 Knoten (etwa 23 Kilometer in der Stunde). Die Höchstgeschwindigkeit unter Segeln liegt bei rund 17 Knoten, bei ihrem Rekord war sie 18,2 Knoten schnell. Die „Gorch Fock“ untersteht der Marineschule Mürwik bei Flensburg, Heimathafen ist Kiel.

Seit 2006 hatte Kapitän Norbert Schatz das Kommando über die „Gorch Fock“ - im Zusammenhang mit dem Unfalltod der 25-jährigen Sarah wurde er jetzt von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg abgesetzt.