Hintergrund: Schwacher Euro
Berlin (dpa) - Die Furcht vor einer Eskalation der Schuldenkrise hat den Euro kräftig unter Druck gesetzt und den Kurs der Gemeinschaftswährung in den Keller geschickt. Ein schwacher Eurokurs ist gleichbedeutend mit einem stärkeren Dollar.
Und das wirkt sich unterschiedlich aus. Nachfolgend ein Überblick:
- Viele ROHSTOFFE werden auf globalen Märkten in Dollar gehandelt. Ein Blick auf den Ölmarkt zeigt die Folgen recht anschaulich: Bei einem schwachen Eurokurs steigt im Gegenzug der Dollar. Damit wird ein Barrel Rohöl automatisch teurer - selbst wenn der Ölpreis nicht steigen würde. Das kann auf auch Folgen für die Verbraucher haben. Denn wenn der Ölpreis steigt, verteuern sich auch andere Produkte wie Benzin und Heizöl.
- Dagegen dürfte es die EXPORTWIRTSCHAFT leichter haben, Produkte „Made in Germany“ loszuwerden. Allerdings ergeben sich für die Unternehmen auch Belastungen. Denn logischerweise verteuern sich natürlich die Importe. Das trifft die Firmen vor allem bei wichtigen Vorleistungsgütern. Viele von ihnen klagen auch weniger über ein absolutes Kursniveau des Euro, als vielmehr über starke Kursschwankungen. Denn dagegen müsse sich die Unternehmen mit Termingeschäften am Devisenmarkt absichern, was wiederum Kosten verursacht.
- Für URLAUBER kann der Trip ins außereuropäische Ausland teurer werden, und auch das Einkaufen in INTERNET-SHOPS außerhalb des Euro-Währungsraums wird weniger lukrativ.
- GELDANLAGEN: Ist Geld in ausländischer Währung angelegt, wirkt sich das in Zeiten eines schwachen Eurokurses positiv aus. Für Kredite, die in Fremdwährung laufen - etwa manche Immobilienfinanzierungen - ist die Entwicklung hingegen ungünstig, denn sie werden je nach Restschuld entsprechend teurer.