Hintergrund. Serienmorde an Kindern
Berlin (dpa) - Serienmorde an Kindern haben die Öffentlichkeit immer wieder erschüttert. Einige Fälle aus den vergangenen Jahrzehnten:
1962-1966: Ein Metzgergeselle ermordet vier Jungen im Alter von 8 bis 13 Jahren. Er entführt die Kinder von Kirmesplätzen, foltert und tötet sie in einem stillgelegten Stollen in Nordrhein-Westfalen. Das Wuppertaler Landgericht verurteilt den Mann zu lebenslanger Haft. In der Revisionsverhandlung 1971 wird er zu zehn Jahren Jugendstrafe und Einweisung in eine Heilanstalt verurteilt. Er stirbt im April 1976 nach einer Kastrationsoperation.
1962-1976: Ein Duisburger Waschraumwärter ermordet fünf Mädchen im Alter von 4 bis 13 Jahren. Nach dem Mord an einer Vierjährigen, die er nach ihrem Tod zerstückelt, kocht und zum Teil verzehrt, wird der hirngeschädigte Triebtäter 1976 verhaftet und 1982 zu lebenslanger Haft verurteilt.
1969-1971: Ein Kochlehrling hält die brandenburgische Kleinstadt Eberswalde in Atem: Nach seiner Festnahme werden ihm drei Morde an Jungen und acht Mordversuche angelastet. 1972 wird er nach einem Urteil des Obersten DDR-Gerichts per Genickschuss hingerichtet.
1983-1984: Binnen sieben Monaten tötet ein Feldwebel der Nationalen Volksarmee in Brandenburg vier Jungen im Alter von sechs bis zehn Jahren. Der Mörder, der über alle Taten ein Tagebuch geführt hatte, wird 1984 festgenommen und 1985 vom Militärobergericht der DDR zu lebenslanger Haft verurteilt.
1990-1991: Ein Obstpflücker tötet unter anderem zwei zwölfjährige Schülerinnen und einen drei Monate alten Jungen. Nach den Morden vergeht sich die „Bestie von Beelitz“ an den Leichen. Das Bezirksgericht Potsdam lässt den Mann auf unbestimmte Zeit in eine psychiatrische Anstalt einweisen und verurteilt ihn zu anschließenden 15 Jahren Haft.