Chronologie: Jahrzehnte nach der Tat verurteilt

Berlin (dpa) - Fingerabdrücke, DNA-Analyse, schlechtes Gewissen - wie im Fall Dennis werden Kriminelle oft erst viele Jahre nach der Tat gefasst und verurteilt. Eine Auswahl spektakulärer Fälle:

April 2011: 27 Jahre nach dem Mord an einer Anhalterin aus Schleswig-Holstein fasst die Polizei einen Verdächtigen. Der damals 37-jährige Familienvater soll die 15-Jährige erdrosselt haben. Genetische Spuren hatten die Ermittler zu dem Mann geführt.

März 2011: Mehr als 25 Jahre nach dem Raubmord an einer Münchner Verkäuferin wird ein damals 23-Jähriger wegen Mordes angeklagt. Ein Fingerabdruck hatte die Ermittlungsgruppe „Altfälle“ nach einer neuerlichen Auswertung auf die Spur des Mannes geführt.

Januar 2011: Fast 15 Jahre nach dem Raubmord an einer Rentnerin in Mittelhessen werden die Täter zu langen Haftstrafen verurteilt. Die heute 38- und 39-Jährigen erbeuteten nur 70 Mark. Ein neuer Zeugenhinweis hatte den Verdacht gegen die polizeibekannten Männer erhärtet.

Oktober 2010: Von Gewissensbissen geplagt, stellt sich 15 Jahre nach dem gewaltsamen Tod eines Taxifahrers der 34-jährige Täter der Polizei. Er gesteht, den Mann im Streit in Wusterwitz (Brandenburg) erstochen zu haben. Seitdem lebte er unauffällig in Euskirchen (NRW).

März 2010: Fast 30 Jahre nach der spektakulären Entführung und dem Tod der kleinen Ursula aus Oberbayern muss der Täter lebenslang in Haft. Er hatte das Kind in einer Kiste vergraben, um Lösegeld zu erpressen. Das Mädchen erstickte. Das Urteil in dem langwierigen Indizienprozess stützte sich vor allem auf ein Tonbandgerät, das bei den Erpresseranrufen abgespielt wurde.