Hintergrund: Terror-Sympathisanten in Australien
Sydney (dpa) - Der australische Geheimdienst (ASIO) hat vor Anschlägen muslimischer Extremisten in dem Land gewarnt. „Wir sind besorgt, dass Einzelpersonen sich vom Konflikt in Syrien inspirieren lassen und hier Terroranschläge verüben“, hatte er im September an das Parlament berichtet.
„Rückkehrer sind wahrscheinlich radikalisiert und haben Kenntnisse, Erfahrung und Netzwerke, um Anschläge mit vielen Opfern in Australien und anderen westlichen Ländern zu verüben.“
Nach Schätzung von ASIO kämpften im Juli etwa 60 Australier auf Seiten der Extremisten. Generalstaatsanwalt George Brandis ging im November von 70 bis 90 aus. Fast ein Viertel sei umgekommen. Die Behörden haben mindestens 60 Sympathisanten die Pässe entzogen.
Im September hatte die Polizei nach eigenen Angaben Pläne vereitelt, einen Passanten auf offener Straße zu entführen, zu köpfen und ein Video davon zu veröffentlichen. Der in Syrien kämpfende Australier Mohammad Ali Baryalei soll einen Anhänger in Sydney direkt mit dem Anschlag beauftragt haben. Es folgte die größte Anti-Terror-Razzia in der australischen Geschichte mit Durchsuchungen in Sydney und Brisbane. 15 Menschen wurden teils vorübergehend festgenommen.