Hintergrund: Venezuela

Caracas (dpa) - Venezuela liegt im Norden des südamerikanischen Kontinents an der Karibikküste. Das Opec-Land verfügt über riesige Erdölreserven. Nach offiziellen Angaben sind es mit schätzungsweise fast 300 Milliarden Barrel sogar die größten der Welt.

Die Öleinnahmen machen über 95 Prozent der Exporterlöse aus, und sie füllen die Staatskasse etwa zur Hälfte. Benzin wird in Venezuela hoch subventioniert. Allerdings muss das Land Sprit importieren, denn die Raffineriekapazitäten reichen nicht aus.

Die knapp 30 Millionen Venezolaner leiden unter einer hohen Inflationsrate, die 2012 bei 20,1 Prozent lag. Zudem kämpft das Land mit einer hohen Kriminalitätsrate. In der Millionenmetropole Caracas sind 50 bis 60 Morde an einem Wochenende keine Seltenheit. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Observatorio Venezolano de Violencia gab es 2012 mehr als 21 000 Morde in Venezuela, nach der offiziellen Statistik waren es 16 000, was einer Rate von 55,2 pro 100 000 Einwohnern entspricht.

Seit Mitte 2012 ist Venezuela nach jahrelanger Wartezeit Mitglied im südamerikanischen Wirtschaftsverbund Mercosur. Der langjährige Präsident Hugo Chávez starb am 5. März 2013 an Krebs. Der sozialistische Staatschef regierte Venezuela seit 1999 und pflegte eine enge Allianz mit anderen linken Regierungen in Lateinamerika, allen voran Kuba. Chávez, der im Oktober zum dritten Mal wiedergewählt worden war, setzte auf die Bolivarische Revolution und einen „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“.