Ko-Chefin der HDP Ikone der Frauenbewegung: Figen Yüksekdag
Istanbul (dpa) - Die Ko-Chefin der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP, Figen Yüksekdag, hat sich noch nie davor gescheut, gegen den Strom zu schwimmen.
Geboren 1971 im türkischen Adana in der Nähe der syrischen Grenze leitet sie die Partei zusammen mit dem kurdischen Politiker Selahattin Demirtas. Vor allem in der Wahrnehmung im Ausland stand sie lange in seinem Schatten. Doch in der Türkei wird Yüksekdag vor allem bei Frauen und Mädchen für ihren Kampfgeist bewundert.
Schon auf dem Gymnasium fing sie an, sich für Politik zu interessieren. Das erste Mal wurde sie im Alter von 18 Jahren auf einer linken Demonstration festgenommen. Kurz darauf zog sie nach Istanbul, wo sie sich linken Gruppen anschloss. Für ihr politisches Engagement gab sie sowohl den Gymnasialabschluss als auch ihre Studienpläne auf. Sieben Jahre lang habe ihr Vater deswegen nicht mit ihr gesprochen, wie sie der türkischen Zeitung „Habertürk“ vor den Parlamentswahlen 2015 erzählte.
Zur Ko-Chefin der HDP wurde Yüksekdag, die selbst keine Kurdin ist, erst 2014 gewählt. Sie ist mit dem linken Journalisten Sedat Senoglu verheiratet. Die türkische Staatsanwaltschaft wirft ihr unter anderem Volksverhetzung, Propaganda für die verbotene PKK und die Gründung einer kriminellen Organisation vor.