Jordanien eröffnet Lager für syrische Flüchtlinge
Mafrak (dpa) - Vor dem Hintergrund der eskalierenden Kämpfe im nördlichen Nachbarland hat Jordanien am Sonntag erstmals ein großes Flüchtlingslager für Syrer in Betrieb genommen.
Die Zeltstadt mit Platz für 140 000 Menschen wurde vom jordanischen Außenminister Nasser Dschudeh und von Offiziellen der Vereinten Nationen (UN) eingeweiht, wie ein dpa-Reporter vor Ort berichtete.
Auch ein achtköpfiges Team des Technischen Hilfswerks (THW) ist im Lager Saatari bei Mafrak nahe der syrischen Grenze aktiv, wie Einsatzleiter Stephan Mack der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
Am Sonntag nahm das Lager die ersten 500 syrischen Flüchtlinge auf. Derzeit bringen sich täglich 2000 Syrer nach Jordanien in Sicherheit. Bislang gab es nur ein kleineres Auffanglager, in dem es kürzlich wegen der beengten Verhältnisse zu einem Aufruhr kam. Die neue Zeltstadt soll Abhilfe schaffen. Am nötigsten brauchten die Menschen Unterkunft, hygienische Einrichtungen, eine stabile Nahrungsmittelversorgung und sauberes Trinkwasser, führte Mack aus.
Insgesamt hat das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Jordanien, im Libanon, in der Türkei und im Irak mehr als 120 000 Flüchtlinge aus Syrien registriert. Nach Angaben der Regierungen seien die Zahlen noch weitaus höher, hieß es beim UNHCR.