Juncker: Putins Ankündigung Schritt in richtige Richtung
Berlin (dpa) - Der konservative Europa-Spitzenkandidat Jean-Claude Juncker sieht in den jüngsten Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Ukrainekrise einen „Schritt in die richtige Richtung“.
Es müsse aber weitere Schritte geben, forderte er in Berlin.
Die Drohung mit einer Verschärfung der Sanktionen habe Wirkung gezeigt. Putin hatte die prorussischen Separatisten in der Ostukraine am Vortag unter anderem aufgefordert, das Referendum zur Abspaltung am Sonntag zu verschieben.
Juncker sprach sich dafür aus, es der Ukraine zu überlassen, wen sie an einen möglichen Runden Tisch zur Lösung des Konflikts entsendet. Er stehe diesem Vorschlag positiv gegenüber. Es sei aber nicht sinnvoll, wenn sich Westeuropäer in die Zusammensetzung der Runde einmischten. „Mir ist es lieber, alle reden miteinander, als wenn einige aufeinander schießen.“
In der Diskussion über eine dauerhafte Stationierung von Nato-Truppen in den Nachbarländern Russlands äußerte sich Juncker zurückhaltend. Ob eine solche Stationierung sinnvoll sei, werde von der Entwicklung in der Ukraine in den nächsten Wochen abhängen. Juncker betonte: „Wir wollen keinen Krieg. Es gibt genug Soldatenfriedhöfe in Europa.“ Am Abend wollte sich Juncker vor der Europawahl am 25. Mai mit seinem sozialdemokratischen Gegenkandidaten Martin Schulz in Berlin ein TV-Duell liefern.