Überraschende Nominierungen: Von Odonkor bis Draxler
München (dpa) - Joachim Löw ist bei Nominierungen für ein großes Fußball-Turnier immer für Überraschungen gut. Das war schon bei der Heim-Weltmeisterschaft 2006 so, als er noch Assistent von Jürgen Klinsmann war und das Duo mit David Odonkor verblüffte.
Die Tradition hat Löw als verantwortlicher Bundestrainer fortgesetzt:
WM 2006: Jürgen Klinsmann verblüfft mit der Nominierung von David Odonkor. Den rasenden Flügelflitzer ohne Länderspiel aus Dortmund hatte niemand auf dem Zettel. Andere schon: Vor allem Kevin Kuranyi kann es kaum glauben, als Klinsmann ihn anruft und ausbootet: „Ich habe gelacht und gesagt: Das ist jetzt nur ein Spaß, oder?“
EM 2008: Auf der Zugspitze sorgt Löw für mehrere Paukenschläge. Er streicht Torwart Timo Hildebrand, bis dahin die Nummer 2 hinter Jens Lehmann. Hildebrand reagiert „geschockt und irritiert“. In Torwart René Adler und dem Gladbacher Zweitliga-Aufsteiger Marko Marin zaubert der Chefcoach zwei Länderspiel-Neulinge aus dem Hut.
WM 2010: Löw überrascht bei seiner vorläufigen 27-Mann-Liste mit den Neulingen Holger Badstuber und Dennis Aogo. Beide schaffen es auch nach Südafrika. Torwart-Veteran Hans-Jörg Butt ersetzt den verletzten Adler. Drei Spieler muss Löw „maßlos“ enttäuschen: Für Thomas Hitzlsperger, Marcel Schäfer, Christian Gentner platzt der Traum.
EM 2012: Immer was Neues bei Löw: Diesmal nominiert er nicht drei, sondern vier Torhüter. Der Gladbacher Marc-André ter Stegen darf die etablierten Kollegen herausfordern. Schalke-Talent Julian Draxler ist der andere Kader-Neuling. Beide schaffen es nicht ins endgültige EM-Aufgebot. Zur gestrichenen Prominenz zählt u.a. Simon Rolfes.