Gewalt „unbedingt“ verhindern Nach G20-Krawallen: Jeder Zweite für härteres Vorgehen
Berlin (dpa) - Jeder Zweite in Deutschland befürwortet angesichts der Krawalle am Rande des G20-Gipfels in Hamburg stärkere Einschränkungen der Versammlungsfreiheit.
In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich 50 Prozent der Befragten dafür aus, dass der Staat Gewalt bei Demonstrationen „unbedingt“ verhindern müsse, auch wenn damit das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit beschränkt werde. 30 Prozent sind dagegen der Ansicht, der Staat dürfe die Versammlungsfreiheit „auf keinen Fall“ stärker einschränken.
Elf Prozent stimmten der Aussage grundsätzlich zu, dass Gewalt gegen Dinge ein legitimes Mittel sei, um auf Missstände in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. 81 Prozent stellten sich auf die Gegenseite. 17 Prozent nannten es „nachvollziehbar“, wenn Demonstranten in Hamburg Gewalt angewendet hätten, weil „nur so in den Medien über ihr Anliegen berichtet“ werde.
Drei Viertel der Befragten (76 Prozent) sind der Meinung, dass Linksextremismus genauso schlimm ist wie Rechtsextremismus. 14 Prozent stimmten dem „überhaupt nicht“ oder „eher nicht“ zu. Eine Mehrheit (55 Prozent) glaubt nicht, dass die Hamburger G20-Ergebnisse helfen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Hamburgs in die Kritik geratener Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) erhielt Rückendeckung: Nicht mal ein Drittel der Befragten (29 Prozent) sprach sich dafür aus, dass Scholz angesichts einer politischen Verantwortung für die G20-Krawalle zurücktreten sollte. Bei den schweren Ausschreitungen waren 476 Polizisten verletzt worden.