Neue Angriffe auf Stellungen um Tripolis

Tripolis/Kairo (dpa) - Das westliche Bündnis hat seine Angriffe gegen Militäreinrichtungen des libyschen Regimes fortgesetzt. Im Süden der Hauptstadt Tripolis waren am Freitag laute Explosionen zu hören.

Ein libyscher Militärsprecher erklärte, dass „mehrere zivile und militärische Einrichtungen in Tripolis“ bombardiert wurden. Nähere Einzelheiten nannte er nicht.

Der US-Sender CNN berichtete, Kampfjets hätten am frühen Freitag Stellungen in den Außenbezirken der Hauptstadt Tripolis bombardiert. Kurzfristig habe es Gegenfeuer der Luftabwehr gegeben, das dann aber wieder aufgehört habe. Ein französisches Kampfflugzeug hat nach Angaben des Generalstabs in Paris in der Nacht zum Freitag eine libysche Artilleriestellung zerstört. Nähere Einzelheiten wurden nicht bekanntgegeben.

Libyschen Staatsmedien zufolge sind am Vortag eine nicht näher genannte Zahl von Menschen bei Luftangriffen auf die Stadt Tadschura bei Tripolis getötet worden. Oppositionsmedien hielten dem allerdings entgegen, bei den Getöteten handle es sich um Regimegegner, die von regimetreuen Milizen ermordet worden seien. Tadschura war vor Wochen ein Brennpunkt der Proteste gegen das Regime von Oberst Muammar al-Gaddafi gewesen. Die Sicherheitskräfte hatten die Proteste mit Waffengewalt unterdrückt.

In Bengasi, der Metropole der Regimegegner im Osten des Landes, gingen die Bemühungen um den Aufbau eigener schlagkräftiger bewaffneter Verteidigungskräfte weiter. Der arabische Nachrichtensender Al-Arabija zeigte am Freitag ein Militärlager, in dem junge Männer an der Waffe ausgebildet werden. Der Nationalrat, das Gegenparlament der Gaddafi-Gegner, hatte früher erklärt, dass die Regimegegner über rund 1000 eigene Milizionäre verfügen.