Religionsgemeinschaften in Deutschland

Berlin (dpa) - In Deutschland gehören etwa zwei Drittel der Bevölkerung einer Glaubensgemeinschaft an. Ein Blick auf die wichtigsten Gruppen:

Katholiken: In Deutschland leben gut 24 Millionen katholische Christen. Damit ist die Katholische Kirche hierzulande knapp die größte Glaubensvereinigung. Allerdings nimmt die Zahl der Katholiken kontinuierlich ab. 1990 waren es nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) 28,2 Millionen Gläubige, im Jahr 2000 noch 26,8 Millionen, im vergangenen Jahr 24,6. Es gibt mehr Todesfälle als Taufen, hinzu kommen Kirchenaustritte. Am stärksten ist die Katholische Kirche im Westen Deutschlands und in Bayern: Im Erzbistum Passau waren 2010 laut DBK 89,3 Prozent der Bevölkerung katholisch.

Protestanten: Etwa ein halbes Jahrtausend nach der Reformation gehören in Deutschland 24 Millionen Gläubige der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) an - 2009 waren es laut EKD 24,2 Millionen, heute dürften es etwas weniger als 24 Millionen sein. Die EKD ist in Deutschland in 22 Landeskirchen aufgeteilt, die größte ist Hannover mit knapp 3 Millionen Gläubigen.

Orthodoxe: Die orthodoxe Kirche ist mit 1,2 bis 1,5 Millionen Gläubigen die drittgrößte christliche Konfession in Deutschland. Zu den vielen Zweigen zählen der griechisch-orthodoxe und der russisch-orthodoxe. Die Zahl der Orthodoxen in Deutschland steigt nach Auskunft eines Kirchensprechers leicht, vor allem durch Zuwanderung. Zuletzt seien viele Griechen wegen der Wirtschaftskrise nach Deutschland gekommen.

Juden: Auch die Zahl der Juden ist in Deutschland nach der Wiedervereinigung angestiegen, insbesondere durch Einwanderer aus Osteuropa. Unter dem Dach des Zentralrats der Juden sind 105 000 Menschen jüdischen Glaubens organisiert.

Islam: Zum Islam bekennen sich in Deutschland laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge schätzungsweise 4 Millionen Menschen. Etwa drei Viertel von ihnen sind Sunniten, 13 Prozent Aleviten, 7 Prozent Schiiten. Knapp die Hälfte der Muslime in Deutschland hat die deutsche Staatsbürgerschaft.

Konfessionslose: Die Zahl der Menschen, die keiner Glaubensrichtung angehören, hat zugenommen: 2010 waren laut Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland 34,8 Prozent der Bevölkerung konfessionslos. 1990 waren es noch 22,4 Prozent. Besonders in Ostdeutschland sind viele Bürger konfessionslos, dies geht auf die atheistische Grundeinstellung der damaligen DDR zurück.