Sarkozy kündigt Libyen-Konferenz für 1. September an
Paris (dpa) - Hilfe für das neue Libyen: Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat für den 1. September eine große Libyen-Aufbaukonferenz in Paris angekündigt.
„In voller Übereinstimmung mit (dem britischen Regierungschef) David Cameron haben wir beschlossen, eine große internationale Konferenz zugunsten des freien Libyen von morgen einzuberufen - um zu zeigen, dass wir uns nun mit der Zukunft befassen“, sagte Sarkozy nach einer Unterredung mit dem Chef der Übergangsregierung, Mahmud Dschibril, im Élysee-Palast.
Dabei solle es vor allem darum gehen, die eingefrorenen Gelder der Gaddafi-Familie, die auf ausländischen Konten liegen, für den Wiederaufbau zugänglich zu machen. „Wir brauchen gar nicht viel Geld zu mobilisieren. Die Mittel aus den Kassen des Gaddafi-Clans sollten für das Volk zur Verfügung stehen“, sagte Sarkozy.
Dschibril bekräftigte, dass es derzeit keine Informationen über den Aufenthaltsort des flüchtigen Diktators Muammar al-Gaddafi habe. „Es gibt Gerüchte, dass er in Sirte oder im Süden des Landes sei. Oder auch, dass er das Land verlassen habe“, sagte er. „Unser Kampf ist noch nicht beendet. Es gibt noch viele Orte, an denen Gaddafis Truppen Widerstand leisten“, sagte Dschibril. Es werde weiterhin geschossen und bombardiert.
Die Frage, ob und vor welchem Gericht Gaddafi zur Verantwortung gezogen werden solle, ließ er unbeantwortet. Dies würden libysche Juristen klären, wenn es soweit sei. Er sagte aber freie Wahlen unter internationaler Beobachtung zu. Zudem sollen bis zu 200 UN-Experten beim Aufbau einer Polizei helfen.
Sarkozy betonte, dass die internationale Koalition die libyschen Rebellen im Rahmen der UN-Resolution weiter unterstütze, „bis vom Gaddafi-Clan keine Gefahr mehr ausgeht“. Er dementierte, dass französische Bodentruppen im Land seien, sprach aber von „Beobachtern“.