Erpressung und Geldwäsche Schlag gegen die Mafia - Remscheider festgenommen

Wiesbaden/Crotone (dpa) - Bei einer Razzia gegen die Mafiavereinigung 'Ndrangheta sind in Deutschland und Italien mehr als 160 Verdächtige festgenommen worden.

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In Deutschland wurden elf Männer im Alter von 36 bis 61 Jahren gefasst - betroffen waren Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen, wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Einer der Verdächtigensei in Remscheid festgenommen worden, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts in Düsseldorf der Deutschen Presse-Agentur.

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Der in der Remscheider Innenstadt lebende Italiener wurde auf Antrag der italienischen Justiz festgenommen. Der 51-Jährige steht in Verdacht, Mitglied der genannten kriminellen Vereinigung zu sein und im Auftrag der Ndrangheta Geldwäsche betrieben zu haben. Rangmäßig wird der Mann als Helfershelfer eingestuft. Der Festgenommene wurde noch am Dienstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Das Oberlandesgericht musste entscheiden, ob dem Verlangen der italienischen Behörden nachgekommen wird und der Mann an Italien ausgeliefert wird. Von den italienischen Ermittlern ging auch der Wunsch nach einer Festnahme aus.

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Es geht unter anderem um Erpressung und Geldwäsche. Den italienischen Carabinieri zufolge wird insgesamt gegen 169 Verdächtige wegen zahlreicher krimineller Aktivitäten ermittelt.

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Die von den Carabinieri geführte Aktion richtet sich gegen den 'Ndrangheta-Clan Farao-Marincola, der im süditalienischen Kalabrien beheimatet ist. Die italienischen Ermittler hatten bei den deutschen Behörden um Rechtshilfe gebeten. Gegen die in Deutschland Festgenommenen lagen dem BKA zufolge EU-Haftbefehle vor.

„Die Gruppierung aus der kalabrischen Gemeinde Cirò gilt als übergeordnete Gruppierung mit großem Einfluss über die benachbarten Regionen hinaus“, teilte das BKA mit. Ermittelt werde gegen sie unter anderem wegen versuchten Mordes, Erpressung, Geldwäsche, internationaler Kfz-Verschiebung sowie illegalen Handels und Verschiebung von Müll.

Dem Clan ist es den Carabinieri zufolge gelungen, mit Mafia-Methoden Einfluss auf bedeutende italienische Wirtschafts- und Handelszweige zu nehmen und diese „radikal“ unter seine Kontrolle zu bringen. Den Gewinn aus Geschäften wie etwa Herstellung und Verkauf von Fisch, Wein und Backwaren habe sie unter anderem in Norditalien und in Deutschland investiert, erklärte das BKA.

Die Carabinieri gaben an, die Ermittlungen hätten ein weit verzweigtes Netz von Gewerbetreibenden aufgedeckt, die in die Mafia-Aktivitäten verwickelt seien oder die Kriminellen zumindest gewähren ließen. In Deutschland habe der Clan „operative Zellen“ in Frankfurt, Wiesbaden, München und Stuttgart gehabt, von wo aus unter anderem das Geschäft mit Wein, Molkerei-Produkten und Öl organisiert worden sei. Der Clan habe etwa kalabrische Restaurants dazu gebracht, Weinprodukte lediglich von Unternehmen anzukaufen, die von der kriminellen Vereinigung kontrolliert wurden.