Die Namen der Opfer wurden sofort mit Namen in Wuppertal abgeglichen. Es habe Übereinstimmungen gegeben, aber definitiv keine direkte Verbindung von Italienern in Wuppertal zu den Opfern von Duisburg. Laut Dickel hat sich auch keiner der etwa 6700 in Wuppertal lebenden Italiener bei der Kripo gemeldet, weil sie sich bedroht fühlten.

Italienische Fahnder gehen davon aus, dass die Morde von Duisburg auf einen Familienstreit innerhalb der kalabrischen Mafia (Ndrangheta) zurückgehen. Dazu gehörte nach eigenem Geständnis auch Basile. Allerdings ist das alles fast zehn Jahre her. Etwaige Bezüge des Kronzeugen Basile zu den aktuellen Fällen gibt es derzeit nicht und sind nach Einschätzung der Fahnder wohl auch wegen der Alterstrukturen eher unwahrscheinlich.

Vergangenheit Lange ist es her, dass Mafiosi wegen Gewalttaten im Bergischen Land für Schlagzeilen sorgten. Ende der 70er und in den 80er Jahren gabe es spektakuläre Fälle. In Remscheid wurde gegen zwei italienische Brüder und Pizzeria-Besitzer wegen Totschlags ermittelt. In Solingen wurde ein Italiener zum Mordopfer, weil er offensichtlich von dem oder den Killern verwechselt worden war.

Gesprengt In die Annalen der deutschen Kriminalgeschichte ist der 13. April 1980 eingegangen. Am Vormittag jenes Tages detoniert eine Dynamit-Ladung vor einer Tür an der Westseite des maroden Gefängnisses Bendahl direkt gegenüber der Gerichtsinsel. Freigeprengt wurde damals der sogenannte Erzengel Maglio. Es war die bislang einzige derartige Befreiungsaktion aus einem deutschen Gefängnis. Beteiligt war damals der im Ruhrgebiet aufgewachsene Giorgio Basile. Es war dessen erster erfolgreicher Auftrag für die kalabrische Mafia.