Feuer breitete sich rasch aus Schlimmster Brand seit Jahrzehnten: Zwölf Tote in New York
New York (dpa) - Bei einem Brand in einem New Yorker Wohnhaus sind zwölf Menschen ums Leben gekommen, darunter ein Baby und drei weitere Kinder. Das teilten Feuerwehr und Polizei nach dem Feuer in der Bronx am Donnerstagabend (Ortszeit) mit.
Vier schwebten am Freitag noch in Lebensgefahr. Ersten Erkenntnissen zufolge hatte ein Kind in einer Wohnung im Erdgeschoss am Herd gespielt und so den Brand verursacht.
„Wir haben heute Abend eine der schlimmsten Brandtragödien in mindestens einem Vierteljahrhundert gesehen“, sagte Bürgermeister Bill de Blasio nach einer Besichtigung des Brandorts am Abend. „Es ist eine entsetzliche Tragödie und Familien sind entzweit worden.“ Offenbar habe nichts am Zustand des Gebäudes zum Feuer beigetragen, sagte de Blasio am Freitag dem Radiosender WNYC. Er drängte Eltern, Kinder so weit wie möglich von Feuerquellen entfernt zu halten.
Der Brand war der schlimmste in New York seit 1990, als in einem nur zehn Autominuten entfernten Club 87 Menschen ums Leben kamen. 2007 hatte das überhitzte Kabel eines Heizgeräts ebenfalls in der Bronx ein Feuer verursacht, das zehn Menschen tötete, unter ihnen neun Kinder.
Nach Angaben der Feuerwehr waren am Donnerstag mehr als 160 Feuerwehrleute im Einsatz. Mindestens zwölf Menschen wurden gerettet. Sechs der zwölf Todesopfer konnten nicht unmittelbar identifiziert werden, darunter ein Kind.
Offiziellen Angaben zufolge brach das Feuer im Erdgeschoss des vierstöckigen Wohnhauses aus und breitete sich von dort aus rasch in obere Stockwerke aus. Nach einem Bericht der „New York Times“ lagen sechs Verstöße gegen städtische Auflagen vor. Darunter war auch ein defekter Rauchmelder im Erdgeschoss. Der Backsteinbau von 1916 mit mehr als 20 Wohnungen war demnach nicht brandsicher.
Einige der Überlebenden wurden in eine nahe gelegene Schule gebracht, die als Notunterkunft diente. Anwohner wurden aufgerufen, Kleidung zu spenden. In der Nacht des Feuers herrschten Temperaturen bis zu minus zehn Grad Celsius. Auch für die kommenden Tage und Nächte wurden in der Metropole eisige Temperaturen vorausgesagt.
Die Feuerwehr twitterte: „Diese Tragödie ist in ihrer Größe fraglos historisch. Unsere Herzen sind bei jenen Familien, die hier einen Angehörigen verloren haben und bei jenen, die um ihr Leben kämpfen.“