Separatisten in Ukraine bekräftigen Vorwürfe gegen Militärbeobachter
Slawjansk (dpa) - Prorussische Separatisten in der Ostukraine haben ihre Spionagevorwürfe gegen festgesetzte Militärbeobachter auch aus Deutschland bekräftigt.
„Diese Menschen sind Berufssoldaten - im Unterschied zu einem OSZE-Team, mit dem ich mich vor kurzem normal unterhalten habe“, sagte der Separatistenführer von Slawjansk, Wjatscheslaw Ponomarjow, in einem am Samstag vom russischen Fernsehen ausgestrahlten Interview. Der Verdacht liege nahe, dass die Gruppe „Sabotageakte“ im Auftrag der ukrainischen Regierung vorbereiten wolle. Die Aktivisten würden „bald“ über eine mögliche Freilassung entscheiden.
Regierungseinheiten zerstörten bei ihrer „Anti-Terror-Operation“ vor Slawjansk eigenen Angaben zufolge vier Straßensperren der Separatisten. Die Stadt im krisengeschüttelten Osten der Ex-Sowjetrepublik ist von Sicherheitskräften eingekreist.
Bei der ersten großen TV-Diskussion vor der Präsidentenwahl in der Ukraine suchten mehrere Kandidaten auch nach Wegen aus der politischen Krise. In einer teilweise emotional geführten Debatte warf Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko dem derzeit aussichtsreichsten Bewerber Pjotr Poroschenko am Freitagabend unter anderem vor, sich nicht genügend für eine Lösung des schweren Konflikts einzusetzen. Die Wahl ist für den 25. Mai geplant.