SPD-Führung erhöht Druck auf Wulff

Berlin (dpa) - Die SPD-Führung erhöht den Druck auf Bundespräsident Christian Wulff, Klarheit über die Finanzierung seines Hauses in Osnabrück zu schaffen. „Wenn Bundespräsident Wulff das höchste Amt im Staat nicht beschädigen will, muss er jetzt endlich reinen Tisch machen“.

Das sagte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Ein Bedauern reicht nicht, wenn Vorwürfe, wie sie jetzt in den Medien erhoben werden, im Raum stehen.“

Wulff hatte noch als niedersächsischer Ministerpräsident 2010 im Landtag den Kredit der Unternehmergattin Edith Geerkens über 500 000 Euro nicht erwähnt, obwohl er nach seinen Geschäftsbeziehungen zu deren Mann Egon gefragt worden war. Am Donnerstag hatte Wulff sein Schweigen bedauert und mitgeteilt, dass Frau Geerkens den fraglichen Kredit 2008 gewährt habe. Laut „Spiegel“ lassen Äußerungen Egon Geerkens' aber den Schluss zu, dass das Geld de facto doch von ihm stammt. „Ich habe mit Wulff verhandelt“, sagte Geerkens dem Magazin. „Ich habe mir überlegt, wie das Geschäft abgewickelt werden könnte.“ Zugleich sagte er über das Geld aber auch: „Das stammt von meiner Frau.“

Nahles erklärte, die Bürger hätten ein Recht zu erfahren, in welchem „tatsächlichen Verhältnis“ Wulff zu Egon Geerkens stehe. Wulff müsse „aus Respekt und aus Achtung vor unseren demokratischen Institutionen“ alle Fakten auf den Tisch legen. „Es ist unerträglich, dass ausgerechnet der Bundespräsident durch sein Verhalten die Politikverdrossenheit in unserem Land spürbar vorantreibt.“

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