Staatsanwaltschaft prüft Anzeigen gegen Wulffs Bank

Stuttgart (dpa) - Eine wachsende Zahl von Anzeigen gegen die BW-Bank wegen der Kreditvergabe an Bundespräsident Christian Wulff beschäftigt die Stuttgarter Staatsanwaltschaft. Bis Donnerstag waren nach Behördenangaben rund ein Dutzend Anzeigen eingegangen.

Die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen Verdachts der Untreue werde weiter geprüft, sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa. In diesem Zusammenhang würden auch Unterlagen gesichtet, die das Kreditinstitut der Staatsanwaltschaft übergeben habe.

Strafanzeigen sind jederzeit möglich, jeder Bürger kann sie stellen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt jedoch immer erst dann konkret, wenn es Anzeichen für eine Straftat gibt. Die Sprecherin wollte sich nicht auf einen Zeitpunkt festlegen, bis wann klar sei, ob Ermittlungen aufgenommen werden. Zuvor hatte die „Berliner Zeitung“ unter Berufung auf Justizkreise berichtet, dass ein Ermittlungsverfahren gegen die BW-Bank immer wahrscheinlicher werde.

Wulff war wegen eines Kredits für einen Hauskauf in die Kritik geraten. Zunächst hatte er einen Privatkredit bei der befreundeten Unternehmergattin Edith Geerkens aufgenommen, auf Anregung von deren Mann Egon war es dann zu Gesprächen mit der BW-Bank gekommen. Den kurzfristig refinanzierten Geldmarktkredit bei dem Institut hat Wulff nach eigenen Angaben und Informationen der Bank inzwischen in ein langfristiges Darlehen umgewandelt.