Staatsduma fordert Dialog im Libyen-Konflikt
Moskau (dpa) - In einer Resolution zum Libyen-Konflikt hat die russische Staatsduma einen Stopp der Angriffe auf strategische Ziele wie Brücken sowie Verhandlungen zwischen beiden Seiten gefordert. Es dürfe „keine weiteren zivilen Opfer“ geben, heißt in dem in Moskau verabschiedeten Beschluss.
Das Parlament nahm das Papier mit der absoluten Mehrheit der Kreml-Partei Geeintes Russland an, wie die Agentur Interfax meldete. In dem Beschluss äußert die Staatsduma „Verständnis“ für die Libyen-Resolution des UN-Sicherheitsrats, bei der sich die Veto-Macht Russland enthalten hatte. Machthaber Muammar al-Gaddafi müsse die Angriffe auf seine Bevölkerung stoppen, fordern die Parlamentarier.
Kritik an Gaddafi kam auch von einem einflussreichen Berater von Kremlchef Dmitri Medwedew. Hauptursache des Konflikts seien die „unzulässigen Handlungen“ des Machthabers, sagte Sergej Prichodko. Er bot erneut an, dass Russland eine Vermittlerrolle übernehmen könne. Ein militärisches Engagement Moskaus schloss er weiterhin aus.
Regierungschef Wladimir Putin kritisierte erneut die Militäraktion in Libyen. Er sei „beunruhigt“ von der Art der Luftschläge, die „viele zivile Opfer zur Folge“ hätten, sagte er bei einem Besuch in Belgrad. Bereits zuvor hatte der Ex-Kremlchef die UN-Resolution als „mittelalterlichen Aufruf zu einem Kreuzzug“ bezeichnet. Dies hatte zu einer scharfen Kontroverse mit Medwedew geführt.