Stichwort: AKW-Rückbau kostet Milliarden

Berlin (dpa) - Acht weitere Atomkraftwerke müssen in den nächsten Jahren zurückgebaut werden. Das Problem: Firmen wie die auf den Abriss von Atomkraftanlagen spezialisierten Energiewerke Nord (EWN) in Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) sind bereits mit den laufenden Arbeiten stark ausgelastet, etwa beim Rückbau der DDR-Atomkraftwerke.

Auch in Westdeutschland werden unter anderem in Obrigheim, Stade und Mülheim-Kärlich seit Jahren Kernkraftwerke zurückgebaut.

Die Rückstellungen der Atomkonzerne unter anderem für den Rückbau ihrer AKW betrugen Ende 2010 knapp 28,7 Milliarden Euro. Pro Meiler sind mindestens 500 Millionen Euro zu veranschlagen.

Allein am Standort Mülheim-Kärlich (Rheinland-Pfalz) muss eine Masse von 500 000 Tonnen zurückgebaut werden. Ein Rückbau dauert meist weit mehr als zehn Jahre. Ein Großteil der schwach und mittel radioaktiven Reste soll in das Lager Schacht Konrad kommen, das aber wohl erst 2019 betriebsbereit sein wird. Hoch radioaktiver Müll, wie alte Brennstäbe müssen in ein Endlager, dass es aber noch nicht gibt. Daher werden viele Überreste vorerst in Zwischenlagern „geparkt“.