Suche nach Flugzeug: Länder lassen Streitigkeiten ruhen

Hanoi (dpa) - Die Suche nach der verschollenen Passagiermaschine hat auch politische Auswirkungen. Im Zuge der internationalen Rettungsaktion gestattete Vietnam am Sonntag chinesischen Schiffen die Einfahrt in sein Seegebiet.

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Damit lassen beide Staaten den seit langem währenden Territorialstreit um das Südchinesische Meer zumindest vorübergehend ruhen. In der Maschine sollen sich Menschen aus 14 verschiedenen Ländern befunden haben, darunter mehr als 150 Chinesen.

Nach vietnamesischen Angaben suchten 17 Flugzeuge und 35 Schiffe aus sechs verschiedenen Ländern in dem Meer zwischen Malaysia und Vietnam nach dem seit Samstag verschwundenen Flugzeug. Zudem beteiligt sich eine unbekannte Zahl ziviler Schiffe an der Aktion. „Es gibt bislang keine Probleme oder Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Staaten“, sagte der stellvertretende vietnamesische Transportminister Pham Quy Tieu der Nachrichtenagentur dpa.

Tatsächlich profitierten alle Seiten von einem solchen Vorgehen, sagte der Verteidigungsexperte Carl Thayer, Professor an der University of New South Wales in Australien: „Das Gebiet, um das es hier geht, ist so groß, dass kein Land die Ressourcen hat, dies allein zu bewältigen.“

Die multinationale Such- und Rettungsoperation sei ein Beispiel dafür, wie die Anrainerstaaten kooperieren und zugleich ihr Konkurrenzverhalten ruhen lassen könnten, sagte Tang Siew Mun, Direktor für Auswärtige Politik und Sicherheitsfragen am Institute of Strategic and International Studies in Kuala Lumpur. „Es zeigt, was die Region erreichen kann, wenn jeder die gleichen Ziele hat. Ich bin aber pessimistisch, ob dieser Geist der Zusammenarbeit allzu lange Bestand haben wird.“