Syrien-Beauftragter Brahimi: Chance für politische Lösung wächst
Genf (dpa) - Bei den Konfliktgegnern in Syrien reift nach Einschätzung des UN-Spitzendiplomaten Lakhdar Brahimi langsam die Einsicht, dass keine Seite militärisch siegen kann.
„Jetzt sprechen beide von der Möglichkeit einer politischen Lösung“, sagte der Syrien-Beauftragte der UN und der Arabischen Liga in einem am Freitag verbreiteten Interview des UN-Fernsehens.
Die Berichte über einen Giftgasangriff in der Nähe von Damaskus hätten erneut die Gefährlichkeit dieses Krieges deutlich gemacht. „Syrien stellt heute ohne Zweifel die größte Bedrohung für Frieden und Sicherheit in der Welt dar“, sagte Brahimi in dem am Donnerstag aufgezeichneten Interview.
Er äußerte sich zugleich vorsichtig optimistisch, dass die im Mai von den USA und Russland vereinbarte und dann immer wieder hinausgeschobene Syrien-Friedenskonferenz in absehbarer Zeit doch noch stattfinden könne. Einen konkreten Termin nannte er dafür nicht.
Brahimi verwies auf ein für den 28. August in Den Haag geplantes Treffen von Diplomaten der USA und Russlands, bei dem es erneut um Möglichkeiten zur Einberufung der Friedenskonferenz gehen soll. Die Entwicklung in Syrien werde zudem das alles überragende Thema der Vollversammlung der Vereinten Nationen im September in New York sein. Zuvor würden die 20 stärksten Wirtschaftsmächte (G20) bei ihrem Gipfel am 5. und 6. September in St. Petersburg über den Konflikt sprechen.