Terrorismusexperte: IS noch lange nicht am Ende

Hannover (dpa) - Nach den Anschlägen in Frankreich, Kuwait und Tunesien sieht der Terrorismusexperte Rolf Tophoven eine Art Wettbewerb zwischen konkurrierenden islamistischen Terroristen.

„Wir haben zwei konkurrierende Terrororganisationen, auch wenn sie im selben Geiste kämpfen: IS und Al-Kaida“, sagte Tophoven der „Neuen Presse“ (Samstagsausgabe) aus Hannover. „Al-Kaida hat an Strahlkraft verloren. Die sind mittlerweile vom IS getoppt, denn der IS hat ein Kalifat, einen sogenannten Staat, er hat sich in der Fläche etabliert.“

Selbst wenn der Islamische Staat irgendwann verschwinde, „so haben sie doch Tausende Kämpfer mit der Lizenz zum Töten geschaffen“, sagte Tophoven. „Wenn es in 50 oder 100 Jahren eine Enzyklopädie des weltweiten Terrors geben wird, dann wird die RAF im Vergleich mit der Al-Kaida und der IS nur noch eine Fußnote sein. Wir werden noch lange mit ihnen zu tun haben. Viele Kämpfer dort werden noch als terroristische Manövriermasse durch die Weltgeschichte morden.“