Varoufakis: Griechenland kann Löhne zahlen
Rom (dpa) - Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis sieht sein Land nicht von akuten Zahlungsproblemen bedroht. „Ich kann nur sagen, dass wir das Geld haben, um die Renten und die Löhne der Angestellten im öffentlich Dienst zu zahlen.
Für den Rest werden wir sehen“, sagte er der Zeitung „Corriere della Sera“.
Weitere Hilfskredite für Griechenland schloss er aus. „Wir werden nicht zu dem Mechanismus zurückkehren, Kredite zu bekommen im Gegenzug für ein Programm, das wir respektieren müssen.“
Stattdessen wolle Griechenland den europäischen Partnern ein Projekt vorschlagen, „das Griechenland die Möglichkeit zurückgibt, wieder zu wachsen und die humanitäre Krise zu beenden.“ Wenn Brüssel dies nicht akzeptiere, „könnte es Probleme geben“, räumte Varoufakis ein. Eine mögliche Lösung seien dann Neuwahlen in Griechenland oder ein Referendum über den Euro. „Wir kleben nicht an unseren Stühlen.“
Varoufakis kritisierte zudem die Linie der Europäischen Zentralbank (EZB), die Obergrenze für kurzfristigen Anleihen („T-Bills“) nicht heraufzusetzen. „2012 war sie in einer ähnlichen Krisensituation mit einer konservativen Regierung flexibler“, klagte er. „Jetzt hat sie unsere Möglichkeiten hingegen deutlich reduziert.“ Langfristig sei sein Ziel eine Europäische Investitionsbank für ganz Europa.