Die Gruppe steht im Verdacht, für spektakuläre Angriffe nicht nur in Deutschland verantwortlich zu sein. Aber auch andere Hacker sind aktiv. Eine Übersicht:
- BUNDESTAG: Im Mai 2015 fallen verdächtige Aktivitäten im Computernetz des Parlaments auf. Die Angreifer konnten sich so weitreichenden Zugang verschaffen, dass die Bundestags-IT ausgetauscht werden musste. Als Urheber gilt auch hier „APT28“.
- US-DEMOKRATEN: Dieselbe Hacker-Gruppe soll nach Angaben amerikanischer Experten auch den Parteivorstand der Demokraten in den USA und die E-Mails von Hillary Clintons Wahlkampf-Stabschef John Podesta gehackt haben. Nach der Attacke im März wurden die E-Mails in der Schlussphase des Präsidentschaftswahlkampfs im Oktober 2016 veröffentlicht.
- ENERGIE-INFRASTRUKTUR: Im Dezember 2015 fiel für mehr als 80 000 Menschen in der Ukraine der Strom aus. Zwei große Stromversorger erklärten, die Ursache sei ein Hacker-Angriff gewesen. Es wäre der erste bestätigte erfolgreiche Cyber-Angriff auf das Energienetz. Ukrainische Behörden und internationale Sicherheitsexperten vermuten eine Attacke aus Russland.
- LOGISTIK: Ein Erpressungstrojaner attackiert im Juni 2017 zahlreiche Unternehmen, darunter die Reederei Møller-Maersk. Die Cyber-Attacke sorgte wochenlang für Unterbrechungen in der Container-Schifffahrt und verursachte einen Schaden von bis zu 300 Millionen Dollar.
- KRANKENHÄUSER: Im Februar 2016 legt ein Erpressungstrojaner die IT-Systeme des Lukas-Krankenhauses in Neuss lahm. Es ist die gleiche Software, die oft auch Verbraucher trifft: Sie verschlüsselt den Inhalt eines Rechners. Vom Nutzer wird eine Zahlung für die Entschlüsselung verlangt. Auch andere Krankenhäuser sollen betroffen gewesen sein, hätten dies aber geheimgehalten.
- DOPING-KONTROLLEURE: „APT28“ könnte auch hinter dem Hack der Weltdopingagentur WADA stecken. Die Angreifer veröffentlichen im September 2016 Unterlagen zu Ausnahmegenehmigungen zur Einnahme von Medikamenten, mit einem Fokus auf US-Sportler.
- SONY PICTURES: Ein Angriff, hinter dem Hacker aus Nordkorea vermutet wurden, legte im November 2014 für Wochen das gesamte Computernetz des Filmstudios lahm. Zudem wurden E-Mails aus mehreren Jahren erbeutet. Es war das erste Mal, dass ein Unternehmen durch eine Hacker-Attacke zu Papier und Fax zurückgeworfen wurde.