Was die Entwicklungsländern verlieren - „Billionen-Dollar-Skandal“

Brisbane (dpa) - Den Entwicklungsländern geht nach Schätzungen der Hilfsorganisation ONE jedes Jahr eine Billion US-Dollar durch Steuerhinterziehung, illegale Rohstoffgeschäfte, Scheinfirmen, Geldwäsche und andere korrupte Praktiken verloren.

Das sind umgerechnet 750 Milliarden Euro. Wenn diese Mittel in Gesundheitssysteme investiert würden, könnten 3,6 Millionen Todesfälle in armen Ländern bis 2015 verhindert werden, glaubt ONE.

In Steueroasen weltweit stecken nach weiteren Schätzungen der Organisation nicht-deklarierte Vermögenswerte in Höhe von 20 Billionen US-Dollar, umgerechnet 15 Billionen Euro. 3,2 Billionen davon dürften aus Entwicklungsländern stammen. Nur die Erträge aus diesen Vermögen könnten jährlich 19,5 Milliarden US-Dollar generieren - genug, um die Länder unabhängig von Entwicklungshilfe zu machen. Oxfam schätzt, dass den Entwicklungsländern allein durch Steuerhinterziehung jedes Jahr 100 Milliarden US-Dollar entgehen.