Hintergrund Was genau die Deutsche Bank in den USA zahlen muss
Frankfurt (dpa) - Insgesamt 7,2 Milliarden Dollar schwer ist der Vergleich der Deutschen Bank mit der US-Regierung. Damit wird ein langwieriger Rechtsstreit über fragwürdige Hypothekengeschäfte vor der Finanzkrise beigelegt.
Was der Vergleich genau beinhaltet:
VORLÄUFIG: Noch ist der Vergleich nicht in trockenen Tüchern. Es sei eine „grundsätzliche Einigung“ mit dem US-Justizministerium geschlossen worden, erklärte die Deutsche Bank und es gebe „keine Garantie“, dass es zum Abschluss komme. Dass ein ausgehandelter und verkündeter Vergleich am Ende aber an Formalien scheitert, ist eher selten. Zudem dürfte die Regierung von Barack Obama, die den Deal ausgehandelt hat, an einem Abschluss noch vor dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Donald Trump im Januar interessiert sein.
ZIVILBUSSE: 3,1 Milliarden Dollar muss die Deutsche Bank direkt bezahlen, wenn der Vergleich endgültig abgesegnet ist. Es handelt sich dabei um ein Bußgeld in einem zivilrechtlichen Streit. Dass die Summe so hoch ausfällt, ist im US-Rechtssystem nicht ungewöhnlich. Die Zivilbuße soll dabei fürs Unternehmen verkraftbar sein, aber wirklich wehtun. Ziel ist es auch, andere Unternehmen abzuschrecken.
KREDITERLEICHTERUNGEN: 4,1 Milliarden Dollar schwer ist der zweite Teil des Vergleichs. Dabei geht es nicht um direkte Zahlungen, sondern um Erleichterungen für amerikanische Verbraucher, die mit ihren Kreditraten überfordert sind. Beispielsweise kann der Zinssatz ihrer Hypothek gesenkt oder die Laufzeit verändert werden. Da die Deutsche Bank in den USA nicht selbst im Privatkunden-Geschäft tätig ist, müsste sie zuvor ein ganzes Portfolio an Krediten von einer anderen Finanzfirma kaufen. Die Krediterleichterungen sollen dann über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren erfolgen. Auch andere Banken haben diese Auflage vom US-Justizministerium bekommen.