Wirtschaftsverbände fordern klares Signal zum Euro
Berlin (dpa) - Die deutsche Wirtschaft hat alle Bundestagsparteien aufgefordert, sich klar zum Euro zu bekennen. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt erklärte am Dienstagabend laut Redetext in Berlin, bei der stärkeren Beteiligung des Bundestages an den Euro-Hilfsmaßnahmen zeichne sich eine gute Lösung ab.
„Ich appelliere namens der deutschen Wirtschaft an den ganzen Bundestag, Ende September geschlossen dem Gesetz zur Erweiterung des europäischen Rettungsschirmes zuzustimmen.“ Europa brauche gerade von Deutschland ein klares Signal.
Hundt sagte beim parlamentarischen Abend der Verbände von Arbeitgebern (BDA), Industrie und Handelskammern (BDI/DIHK), die ausgeuferte Staatsverschuldung in zahlreichen EU-Mitgliedsländern müsse endlich gestoppt und abgebaut werden. Zugleich wies er Warnungen vor einer drohenden Rezession zurück. „Wir sollten die nächste Krise nicht herbeireden.“
Er habe kein Verständnis dafür, dass die Börsenkurse auch vieler deutscher Unternehmen erheblich verloren hätten. „Die deutschen Unternehmen sind im Durchschnitt erheblich unterbewertet, und die Börseneinbrüche spiegeln nicht die reale Lage in den Unternehmen wider.“
Hundt rief die Koalition aus Union und FDP auf, Spielräume zur Senkung der Sozialabgaben auszuschöpfen, damit die Arbeitnehmern mehr Netto vom Brutto hätten. „Wenn jetzt dagegen aktuell sogar über Steuererhöhungen nachgedacht wird, ist dies ein komplett falsches Signal. Steuererhöhungen sind wirtschaftsfeindlich und kosten Arbeitsplätze.“